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Das Quesir Amra (zu deutsch etwa: "Der kleine Palast von Amra") ist ein Wüstenschloss, welches etwa um 710 bis 715 von einem Kalifen der Umayyada erbaut wurde. Es diente dabei sowohl als Jagdschloss, als auch als Niederlassung und liegt ungefähr 85 km östlich vom heutigen Amman in Jordanien.
im Jahre 1985 wurde es von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. Vor allem wegen seiner außergewöhnlichen Fresken, die eine der wenigen bildlichen Darstellungen der frühen islamischen Kunst sind.
Obwohl nicht ganz geklärt ist wer der ursprüngliche Erbauer war, weiß man, dass es im 8. Jahrhundert fertiggestellt wurde. Die Wüstenschlösser hatten damals mehrere Funktionen. Zum einen waren sie Festungen mit Platz für Garnisonen, also eine Art von Außenposten. Darüber hinaus waren sie aber auch ein Rückzugsort für die Kalifen, die die Abgeschiedenheit zu schätzen wussten. Allerdings ist es relativ klein, weshalb man davon ausgeht, dass es nur für kurze Aufenthalte errichtet wurde. Trotzdem wurden das Bad und die Eingangshalle reichlich verziert. Dennoch wurde Quesir Amra irgendwann aufgegeben und erst 1898 von dem Australier Alois Musil wieder entdeckt und von spanischen Spezialisten, allerdings erst deutlich später, restauriert.
Seitdem wird es vor allem wegen seiner besonderen Architektur und den Bildern im Inneren besucht. Diese Fresken, die hauptsächlich im Bad zu sehen sind, zeigen Einflüsse typischer heidnischer Themen, Porträts, Jagdszenen, nackte Frauen, Tiere, Sportler aber auch adlige Figuren. Außerdem gibt es Schriften sowohl in griechischer als auch arabischer Schrift. Kein Thema und kein Stil ist durchgehend vorherrschend, was sie umso faszinierender macht.