- Reiseinformationen
- UNESCO Weltkulturerbe
Die archäologische Stätte Um er-Rasas befindet sich im Nordwesten Jordaniens unweit der Städte Amman und Madaba. Ursprünglich im 3. Jahrhundert n. Chr. als römisches Militärlager errichtet, entwickelte sich das Lager ab dem 5. Jahrhundert zu einer ummauerten Siedlung. Wegen seiner einzigartigen und komplett erhaltenen Türme und der künstlerisch wertvollen Formen, Materialien und Aufbauten gehört Um er-Rasas seit 2004 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Obwohl der größte Teil der historischen Stätte noch nicht freigelegt ist, beinhaltet der Ort zum Teil einzigartige Ausgrabungen des nahen Ostens. Das 200 x 300 m große Areal hat eine große Bedeutung im Zusammenhang mit der Verbreitung des Monotheismus und des Islam in dieser Region. Dazu gehören zum Beispiel die komplett erhaltenen Türme der Säulenheiligen. Bei Säulenheiligen handelte es sich um Mönche, die sich über einen längeren Zeitraum isoliert in der Spitze eines unzugänglichen, 14 Meter hohen Steinturmes aufhielten. Diese Praxis war in diesem Teil der Welt einmalig, was die Türme zu besonderen historischen und religiösen Andenken macht. Besonders gut erhalten ist auch der Mosaikboden der St. Stephens-Kirche – eine von insgesamt 16 Kirchen in Um er-Rasas – der in hoher künstlerischer Qualität Städte in Palästina, Jordanien und Ägypten darstellt.
Insgesamt finden sich in Um er-Razas zahlreiche römische, byzantinische und früh-muslimische Einflüsse. Auf dem Gelände und im Umfeld der Siedlung befinden sich Merkmale landwirtschaftlicher Nutzung wie Wasserreservoirs, Dämme oder Zisternen. Das Gelände, das seit 1986 von Archäologen freigelegt wird, ist heute Teil eines Schutzplans des Department of Antiquities (DOA) zur Erhaltung des Weltkulturerbes.